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Cover Getrennte Wege
Legends of Idekria, Story #5
Die Toa Olda haben alle Hoffnung verloren. Ihr Anführer ist in einem Block aus Idekradermis eingesperrt, zusammen mit dem Herrscher der Schatten. Sie sehen nur einen Weg, um Lhikan zu befreien: sie müssen sich trennen, um eine Lösung zu finden. Die Toa Hagah beginnen mit ihrer Suche nach der Avohkii und bekommen unerwartete Hilfe...

Prolog[]

Die Toa standen für eine Sekunde reglos da, bis sie erkannten, was gerade passiert war. Aufgebracht stürmte Tuyet auf Norik zu, der immer noch stark geschwächt war. "Wie können wir ihn befreien, ohne Teridax wieder auf das Universum loszulassen?" fragte Tuyet. Norik sah ihr ratlos in die hellblauen Augen, bevor er seine Antwort aussprach.

"Das ist leider nicht möglich, wenn wir Lhikan aus dem Toa-Siegel befreien, dann wird auch Teridax wieder frei sein. Außerdem ist es kein einfaches Toa-Siegel aus Protodermis, nein. Unsere Rhotuka-Werferschilde wurden auf der sagenumwobenen Insel Kanoya hergestellt. Sie wurden so programmiert, dass die Substanz, die beim Aufeinandertreffen der verschiedenen Rotoren der Werfer entsteht, nur durch dieselbe Energie und noch mehr Energie zerstört werden kann." erklärte Norik.

"Dann werden wir unsere Elementarkräfte auch einsetzen!" sagte Kailani entschlossen.

"Nein, wir benötigen eine andere Sorte von Energie." sagte Bomonga. "In der Zeit, in der unsere Werfer entwickelt wurden, verließ sich die Technik von Kanoya auf die Natur, da die Technik noch nicht sehr ausgereift war. Es gibt zwei Abschnitte im Jahr, die das Universum mit zusätzlicher Energie füttern, Energie, die für das Öffnen eines solchen Sieges unerlässlich sind." erklärte der Toa der Erde.

"Und welche Energien sind das!?" verlangte Jadekaiser zu wissen.

"Es sind Zeitabschnitte und sie finden ständig in gleichen Abständen statt. Wieso genau die Energie dieser beiden Zeitabschnitte dafür verwendet werden muss, weiß ich nicht." sagte Bomonga. "Es handelt sich dabei um die Nacht der Wintersonnenwende und den Tag der Sommersonnenwende. Nur dann kann das Siegel zerstört werden."

"Wann ist die nächste Sonnenwende?" fragte Tuyet.

"Die Wintersonnenwende wird uns in wenigen Tagen erreichen, wenn meine Berechnungen richtig sind, haben wir noch knapp zwei Wochen Zeit, bis sie eintritt." sagte Kualus.

"Gut, dann ist alles klar. Wir werden uns aufteilen, um so viele Toa wie möglich zu finden. Diese werden wir auf der Insel versammeln und es mit Teridax aufnehmen." sagte Jadekaiser entschlossen. Die Toa Hagah schüttelten nur ihre Köpfe und Pouks trat vor.

"Wir haben schon zu oft versucht Teridax mit roher Gewalt zu vernichten." erklärte der Toa Hagah des Steins.

"So, und was schlagt ihr dann vor?" fragte Jadekaiser.

"Dies ist unsere Mission. Wir kennen einen sicheren Weg über den Schatten zu triumpfieren. Aber das bedeutet, dass wir getrennte Wege gehen müssen." sagte Pouks. Das ehemalige Wächterteam von Teridax wandte sich ab und verschwand hinter den hohen Gebäuden der Insel Destral, wobei sie die drei ratlosen Toa Olda zurückließen.

"Ich werde nicht aufgeben, wir werden Lhikan aus diesem Käfig holen. Teridax ist gut im Pläne schmieden, aber was er kann, können wir auch. Wir teilen uns auf und versammeln die Toa auf dieser Insel und dieses Mal wird Teridax nicht lebend aus diesem Kampf herauskommen, das schwöre ich." sagte Tuyet mit starker Stimme.

"Das wird eine schwere Aufgabe, denn fast alle Toa sind bei dem Großen Krieg gestorben und der Rest hat sich im Universum verteilt." sagte Kailani.

"Lhikan ist es wert, dass wir diese Toa wieder finden." erklärte Tuyet und machte sich auf den Weg nach Westen. Ohne weiteren Kommentar trennten sich auch Kailani und Jadekaiser, um alles zu tun, was nötig war, um ihren Anführer zu retten. Während sie ging, sprach Tuyet zu sich selbst. "Ich werde Lhikan befreien, nach all' den Taten und Verbrechen, die ich begangen habe, war er es, der mir verziehen hat. Ich könnte mich nicht Toa nennen, wenn ich nicht dazu bereit wäre mein Leben für jemand anders zu riskieren. Das Team der Toa Olda wird nicht noch weiter schrumpfen!"

Kapitel 1: Leere Festung[]

Die Schritte der Toa Hagah hörten sich an wie das Trampeln einer gewaltigen Kikanalo-Herde, jedenfalls kam es Kualus so vor. Das Team stand erneut vor der Festung von Destral, einem riesigen Gemäuer, in dem sie noch vor wenigen Jahren ihre Aufgabe erfüllten - Teridax vor jeglichen Bedrohungen zu beschützen. Die Festung hatte sich nur ein wenig verändert. Der Eingang bestand aus zwei gewaltigen Türmen, die durch eine Steinmauer verbunden waren. In der Mitte der Mauer befand sich ein Tor, das die Größe eines Wohnhauses auf Metru Nui hatte. Die Tür führte in die gewaltige Eingangshalle, die prunkvoll verziert, jedoch sehr verkommen aussah. Am Ende der Eingangshalle befand sich eine Galerie, die zu den verschiedenen Räumlichkeiten führte. Einer dieser Wege führte zu einer Treppe, die wieder nach unten verlief. Der Fuß der Treppe befand sich am Eingang einer gewaltigen Konferenzhalle, die eine Kugelähnliche Form hatte, doch diese Halle war für die Toa Hagah nicht bedeutend, nein. Sie waren auf dem Weg zu Teridax' Herrschaftskammer, die sich am anderen Ende der Halle befand. "Wenn wir die Maske des Lichts finden wollen, werden wir dort wahrscheinlich Hinweise auf ihren Aufenthaltsort bekommen." sagte Norik.

"Ich weiß nicht, ob du recht hast. Teridax wusste bestimmt, dass es uns gelingt irgendwann zu fliehen. Er hat bestimmt schon alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen, die nötig waren, um die Maske vor uns geheim zu halten." sagte Kualus und Norik wusste, dass sein Bruder wahrscheinlich recht hatte, dennoch wollte er nichts unversucht lassen, um die Maske zu finden.

"Allerdings können wir davon ausgehen, dass Teridax niemandem die Maske anvertraut hat, schließlich war er der Anführer der Bruderschaft und somit auch für die Sicherheit der Organisation zuständig. Er muss sie in seinem Besitz gehabt haben und wer weiß, vielleicht finden wir wieder einen versteckten Raum, so wie damals." sagte Gaaki.

Kualus sah sie an und verzog skeptisch das Gesicht. "Genau weil wir den Raum gefunden haben, obwohl er durch eine Illusion verborgen war, ist der Grund, wegen dem Teridax vorsichtiger geworden ist... jedenfalls wäre das logisch." erklärte der Toa Hagah des Eises.

"Beruhigt euch, zu diskutieren bringt uns der Maske keinen Schritt näher." sagte Pouks. "Wir haben die Kammer erreicht, jetzt ist nicht die Zeit zum Planen, jetzt ist die Zeit zum Suchen." fuhr der Toa des Steins fort. Er griff nach seinem Bebenspeer und drehte ihn so schnell um die eigene Achse, dass das Auge nicht mehr folgen konnte. Dann rammte er den Speer in den Boden und der Stein deformierte sich so, dass der Boden absank und den Toa genug Platz bot, um unter der Tür hindurchzulaufen.

"Ähm... Pouks?" sagte Iruini und stieß eine Windböe gegen die kunstvoll verzierte Tür, welche sofort aufging. "Die Tür wäre offen gewesen, weißt du." sagte der Toa der Luft.

"Wo ist denn der Spaß bei der Sache, wenn man sich keinen dramatischen Eintritt verschaffen kann?" fragte Pouks lachend.

"Du hast Recht, da ist kein Spaß dabei, aber das ist schließlich auch nicht der Grund, aus dem wir hier sind." sagte Norik. "Ich hasse es der Spielverderber zu sein, aber ihr wisst, dass wir eine Mission haben? Das letzte Mal ist es uns nicht gelungen die Maske zu stehlen und unsere Rebellion ist gescheitert, aber dieses Mal steht uns nichts im Weg."

"Gut, dann lasst uns suchen." sagte Bomonga. Norik begann sofort mit der Suche und aktivierte seine Kanohi des Schrumpfens, um selbst die kleinsten Bereiche der Kammer abzusuchen. Pouks untersuchte die Wände. Er legte beide Hände gegen die Wände und versuchte zu spüren, ob sich dahinter etwas befand, doch er wurde nicht fündig. So durchsuchten sie die Kammer einige Stunden, doch sie kamen zu keinem Ergebnis.

"Bei allen Knochen-Rahi. Da hat jemand sauber-aufgeräumt, alle Daten sind verschwunden dieser Raum besteht einzig und allein aus einigen einigen Möbeln und dem Thron." sagte Bomonga.

"Rahi? Wieso bin ich nicht auf die Idee gekommen?" fragte Kualus. Der Toa des Eises erinnerte sich an seine Zeit als Makuta-Wächter, vor allem an die Zeit, an der eine kleine Gruppe von Suukorak versuchte eine Rebellion zu starten. Gerade rechtzeitig konnten Teridax' Toa Hagah die Rebellion verhindern, indem Kualus seine Maske der Rahi-Kontrolle einsetzte, um die Visorak dazu zu bringen, sich gegenseitig zu bekämpfen, bis alle tot waren. Nun konzentrierte sich der Toa des Eises erneut und wenige Sekunden später krabbelten Visorak in die Kammer.

"Gute Idee, Bruder. Du benutzt die Kreationen der Makuta, damit sie uns dabei helfen ihre Geheimnisse zu erforschen." sagte Iruini beeindruckt.

"Lass ihn, er braucht Konzentration." fuhr Bomonga ihn an. "Seht, diese Visorak verlassen die Kammer."

"Dann werden wir ihnen folgen." bestimmte Gaaki. Das Team lief auf den Ausgang der Kammer zu, doch bevor sie diesen erreichten, tauchte dort ein heller Lichtpunkt auf. "Was bei Mata Nuis Dienern ist das?" fragte Gaaki, während sich der Punkt ausdehnte und seine schwarz-blau glühende Mitte preisgab. Im Inneren des Lochs befand sich ein leuchtender Strudel und die Toa Hagah mussten ihren Blick abwenden, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Als sie spürten, dass sich das Dimensionsportal geschlossen hatte, machten sie sich Kampfbereit und öffneten die Augen, doch diese waren durch den Strudel immer noch beeinträchtigt und so konnten sie nur einen massiven schwarz-weißen Umriss ausmachen.

"Wer oder was bist du?" fragte Norik, der sich konzentrierte, um seine Sicht zu verbessern.

Kapitel 2: Neuankömmling[]

Langsam begann sich das Sehvermögen der Toa Hagah zu verbessern und sie konnten die Gestalt erkennen, sie sah aus wie ein Toa... nur sehr viel größer und muskulöser. Die schwarz-weiße Rüstung der Gestalt strahlte leicht und brachte etwas mehr Licht in die Dunkelheit der Kammer. Als die Gestalt Norik reden hörte, richtete sie sich zu ihrer vollkommenen Größe auf, was sie noch größer erscheinen ließ als sie eigentlich war. In der rechten Hand hielt sie eine gewaltige Lanze, die mit drei gigantischen Klingen versehen war. An ihrer linken Hand war ein Werfer angebracht, den keiner der Toa Hagah je gesehen hatte. "Wo? Wo bin ich?" fragte der Neuankömmling.

"Falsche Frage... wer bist du und woher kommst du?" fragte der Anführer der Toa Hagah. Der Riese sah sich die Toa Hagah fragend an und umklammerte seine Lanze als er sie erkannte.

"Mein Name ist Takanuva, Toa des Lichts. Und ihr seid die Toa Hagah, habe ich recht?"

"Ja, hast du. Aber du siehst nicht aus wie ein Toa des Lichts, denn die sind nicht schwarz-weiß sondern gold, dachte ich jedenfalls immer. Und woher weißt du, dass wir die Toa Hagah sind? Wir haben dich nie in unserem Leben gesehen." erklärte Norik. Takanuva lief um die versammelten Toa herum und musterte sie. Er konnte keinerlei Symbole an den Toa finden, die darauf hindeuteten, dass es auch in dieser Dimension ein Imperium gab, das von Tuyet regiert wurde.

"Wart ihr jemals in eurem Leben sogenannte 'Rahaga'? Hat euch eine Vortixx namens Roodaka jemals in eine Kreuzung von Rahkshi und Turaga verwandelt?" fragte Takanuva.

"Nein, denn davon wüsste ich." sagte Norik verwirrt.

"Dann bin ich schon wieder in einer falschen Dimension gelandet." sagte Takanuva und setzte sich entmutigt auf den Boden. "Seit einiger Zeit reise ich jetzt schon durch die verschiedensten Dimensionen auf dem Weg nach Karda Nui, um mein Team vor einer großen Bedrohung zu warnen, die auf sie lauert, sobald sie unsere Mission erfüllen. Zuerst gelangte ich in eine Dimension, in der mir eine spektrale Maske Anweisungen gab, dann in eine Dimension, in der der Große Geist starb und somit das ganze Universum evakuiert werden musste und danach gelangte ich in eine Dimension, in der Tuyet das Universum beherrschte..." erzählte der Toa des Lichts.

"Tuyet? Eine Toa des Wassers?" fragte Kualus überrascht.

"Ja! Ja, exakt! Sie hatte die Kontrolle über das Universum an sich gerissen und alle Toa korrupiert. Dann gibt es sie in eurem Universum also auch." sagte Takanuva leise und dann kam ihm ein Gedanke. "Die Toa Nuva? Kennt ihr die Toa Nuva?" fragte er.

"Nein, aber Tuyet war vor wenigen Stunden noch hier auf Destral, zusammen mit ihrem Team. Wir hatten eine Konfrontation mit Teridax, die nicht so geendet hat, wie wir uns das vorgestellt hatten, denn er hat es geschafft den Anführer von Tuyets Team mit sich in ein Toa-Siegel zu reißen. Wenn du sie suchen willst, dann musst du dich beeilen, denn das Team hat sich schon wieder auf den Weg gemacht, um seinen Anführer zu befreien." erklärte Norik.

"Bevor ich das tue muss ich euch fragen, ob ihr Brutaka kennt, oder ein anderes Wesen, das mich in meine Dimension zurückbringen kann." sagte Takanuva.

"Bevor wir die Wächter von Teridax wurden, lebten wir auf kleinen Inseln und fristeten dort unser Dasein. Es waren nur kleine Inseln mit noch kleineren Dörfern, ohne jeglichen Kreaturen mit großer Macht. Aber unsere Waffen... unsere Waffen wurden von einem mächtigen Wesen erschaffen, dessen Name Kanoya lautet. Sein Reich muss irgendwo westlich von hier liegen." sagte Norik.

"Danke, ich werde mich sofort auf die Suche nach diesem Kanoya machen." sagte Takanuva dankbar und lief auf den Ausgang zu.

"Gut, Kualus dann lass die Visorak weiter nach der Kanohi Avohkii suchen." hörte Takanuva den Toa Hagah des Steins sagen, als er den Raum verließ.

Takanuva machte auf dem Absatz kehrt und lief einige Schritte auf das Team zu. "Avohkii? Die Maske des Lichts?" fragte der Toa des Lichts überrascht. "Die Maske des Lichts ist in dieser Dimension noch im Besitz der Bruderschaft?" fragte Takanuva verwirrt. Die Toa Hagah sahen ihn nickend an und er aktivierte seine Maske des Lichts. "Ich trage die Maske des Lichts, vielleicht kann ich eine Verbindung zu der Avohkii dieses Universums aufbauen." sagte er und aktivierte seine Maske. "Norden... ein Inselreich nördlich von Odina." sagte Takanuva.

"Das war beeindruckend, danke sehr." sagte Gaaki mit freundlicher Stimme.

"Eine Kanohi wäscht die andere." sagte Takanuva lächelnd und verließ die Festung auf der Suche nach Kanoya. Die Toa Hagah sahen dem Fremden kurze Zeit hinterher. Sollten sie dem Neuen einfach blind vertrauen? Vielleicht hätten sie ihm nicht von Kanoya erzählen sollen, zumal sie nicht wussten, ob es dieses Wesen wirklich gab und was Takanuvas wahre Absichten waren. Der Toa des Lichts könnte auch nur ein Trick eines Makuta sein, doch dann hätte er nicht die Avohkii tragen können.

"Sollen wir nach Odina reisen und uns dort nach einem Inselreich im Norden erkundigen? Sollen wir diesem Toa vertrauen?" fragte Bomonga. Der Rest der Gruppe sah ihn ratlos an, dann wanderten die ratlosen Blicke hinüber zu Norik. "Du bist unser Anführer, wie entscheidest du?" fragte der Toa Hagah der Erde.

"Wir haben uns in der Vergangenheit schon auf Toa verlassen, denen wir vertraut haben und wohin hat es uns geführt? Richtig, in Gefangenschaft. Wir werden die gesamte Festung durchsuchen und wenn wir Hinweise auf dieses sogenannte Inselreich finden, dann werden wir nach Odina reisen." erklärte Norik. Das Team war einverstanden.

Erfahre wie es mit den Toa Hagah weitergeht in: Suche nach der Maske des Lichts

Kapitel 3: Auf der Suche[]

Während Takanuva durch die Festung ging, kamen ihm einige Gedanken: wo waren die Makuta? Er befand sich in der Festung von Destral, das wusste er. An den Wänden waren Gemälde, Symbole und Artefakte, die die unerschütterliche Stellung der Bruderschaft der Makuta nahelegten und trotzdem war es so, als gäbe es keine Makuta. Aber zuvor hatten die Toa Hagah noch von einer Schlacht mit Teridax berichtet. Aber vielleicht war das alles nur ein Trick, vielleicht wurde er außerhalb der Festung schon von den Makuta erwartet. Takanuva benutzte seine Lichtkräfte, um die Lichtstrahlen, die seine Rüstung trafen, so zu manipulieren, dass er wie unsichtbar schien. Dann verließ er das große Gebäude, doch auch vor der Festung empfing ihn niemand. Takanuva deaktivierte seine Kräfte und sah sich um. Er atmete tief ein. Die Luft war hier nicht so stickig und abgestanden wie er es aus den Erzählungen von Destral kannte. In der Ferne bewegten sich nur einige Rahi-Insekten, doch das war auch alles. Er setzte seine Beine in Bewegung und suchte nach etwas, das ihm den Weg weisen könnte. Nach einigen Minuten das Laufens gelangte er auf einen großen Platz in dessen Mitte ein großer glühender Block stand, der aussah wie ein Toa-Siegel aus Protodermis, doch etwas daran war anders. Ein Protodermis-Siegel glühte nicht in allen Farben der Elemente. Langsam ging Takanuva auf den Block zu und versuchte durch die dicke Schicht zu erkennen, was sich im Inneren befand. Er wich zurück, als er merkte, dass er direkt in das Antlitz einer Kanohi Kraahkan blickte. "T... Teridax..." sagte Takanuva und machte einige Schritte zurück. Es war ihm unangenehm seinen Gegner zu sehen, selbst wenn er wusste, dass er ihm nichts anhaben konnte.

Takanuva wusste, dass es nicht funktionieren würde, doch er wollte es unbedingt ausprobieren. Er konzentrierte sich auf seine Kräfte und auf den Block aus der ihm unbekannten Substanz. Dann fokussierte er sich darauf das Glühen, das von dem Block ausging, zu absorbieren. Nun sah der Block aus wie ein normales Toa-Siegel aus Protodermis. Er sah sich seinen Gegenspieler sehr genau an und war etwas verwundert. "Als ich dich in Mangaia zum ersten Mal gesehen habe, war ich eingeschüchtert von dir. Deine Rüstung war von einer Dunkelheit umgeben, die ich zuvor nie verspürt und auch danach nie wieder gefühlt habe... zumindestens bis jetzt. Diese Finsternis... diese Kälte... damals hatte ich dir nichts entgegen zu setzen, ich war ein neuer Toa und völlig unerfahren und nun? Nun scheint die Situation umgekehrt sein, du bist völlig hilflos und ich..." der Toa des Zwielichts hielt inne, denn da war noch etwas in dem Block.

"Ein Toa?" fragte sich Takanuva. Er sah sich den feuerroten Helden genau an und begann zu zittern. Konnte das sein? In seinem Universum war dieser Toa eine Legende. Sogar zu den Zeiten, als Takanuva noch ein einfacher Matoraner namens Takua war und keine Erinnerungen an sein Leben auf Metru Nui hatte, wurden den Matoranern Geschichten über diesen Toa erzählt. Natürlich hatten ihn die Turaga nicht als Toa bezeichnet, sondern als heldenhaften Matoraner nahmens Lhii, doch diesen Toa leibhaftig sehen zu können, war eine Ehre, die sonst wohl niemandem zuteil geworden war. Nach einigen Minuten, in denen Takanuva nur den legendären Toa des Feuers, Lhikan, bewundert hatte, wurde ihm wieder klar, was er zu tun hatte. "Ich muss diesen Kanoya finden, aber wo?" fragte sich Takanuva.

Planlos machte sich Takanuva auf den Weg in Richtung Meer. Am Horizont konnte er die Sonne untergehen sehen. "Wenn es hier eine Küste gibt, dann muss es auch einen Hafen geben, und wo ein Hafen ist, kann eine Landkarte nicht sehr weit entfernt sein." dachte Takanuva. So schnell er konnte rannte er zum Strand, doch weit und breit war kein Hafen zu sehen. "Die Makuta benutzen keine Schiffe... jedenfalls nur sehr selten." sagte Takanuva zu sich, doch wenn sie mal ein Schiff brauchten, musste es auch irgendwo anlegen. Da fiel Takanuva wieder ein, dass er in einer anderen Dimension die Fähigkeit erhalten hatte zu fliegen. So erhob er sich in die Lüfte, um einen besseren Überblick zu bekommen. Und tatsächlich waren nur einige Kio weiter die Häfen von Destral, zwar nicht so imposant wie die von Metru Nui, doch es würde ausreichen. Takanuva landete neben einem der größten Hafengebäude und trat die massive Tür ein. Der Raum war bis unter die Decke mit Maschinen gefüllt, die immer noch in Betrieb waren. "Was auch immer es war, das die Bruderschaft von hier wegführte, es war schnell... sehr schnell oder sehr unerwartet... oder... vielleicht dachten sie, dass sie gleich zurückkehren..." dachte Takanuva. Bei der Vorstellung, dass die Makuta jede Sekunde zurückkehren könnten, lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter.

Der Toa des Zwielichts stellte sich vor eine der Maschinen und wusste nicht recht, was er zu tun hatte. Er drückte einige Knöpfe und schließlich gelangte er in eine Art Navigationsprogramm. Nun sah er das Universum in der Vogelperspektive und konnte sich über Berührungsmonitor durch das Universum tasten. Seine Hände wanderten von Metru Nui über Xia bis hin zu den südlichsten Inseln, doch ein Inselreich, das mit "Kanoya" betitelt war, konnte er nicht entdecken, ebenso wenig wie eines mit dem Titel "Artakha" oder "Daxia" an einigen Stellen waren auch überdurchschnittliche Lücken, was Takanuva schlussfolgern ließ, dass es dort Inseln gab, die bei den Makuta noch nicht registriert waren. Aber wieso? Waren die Makuta zu diesen Inseln gereist, aber niemand kehrte zurück, um davon zu berichten?" fragte sich der Toa des Zwielichts und merkte, wie sich ihm der Magen bei der Vorstellung eines solchen Ortes umdrehte.

"Vielleicht sollte ich nach Metru Nui reisen, oder auf den südlichen Kontinent." dachte Takanuva und schließlich entschied er sich für den südlichen Kontinent, da er um einiges näher war als Metru Nui. Er war zwar noch nicht sehr geübt im fliegen, doch er entschied, dass er schneller flog als mit einem Boot über die Wellen zu segeln. Er zeichnete sich den Kartenausschnitt, den er brauchte, auf und machte sich dann auf den Weg. Takanuva war mitten über dem Meer, viele Kio von Destral entfernt, als sich plötzlich ein Sturm ankündigte. Donner erfüllten den Himmel, Blitze zuckten von Oben und schlugen auf der Wasseroberfläche auf. Regen setzte ein und der Wind wurde so stark, dass Takanuva sich nicht mehr in der Luft halten konnte. Er sog so viel Luft ein, wie er konnte und ließ sich dann in das kühle Nass fallen.

* * *

Takanuva hustete, um das restliche Wasser aus seinen Lungen zu pressen. Er öffnete seine Augen und fand sich in einem kahlen Raum wieder. Er merkte, dass er entwaffnet und in der kleinen Kammer eingesperrt war. Der Raum war kahl und leer, die Wände bestanden aus metallener Protodermis und es kam dem Toa des Zwielichts so vor, als ob es in der Kammer überdurchschnittlich kalt war. Er lehnte sich gegen eine der kalten Wände und bemerkte jetzt erst, dass der Raum keine Tür hatte. Bei dieser Erkenntnis erschrak er und richtete sich schlagartig auf. Mit seinen Fäusten schlug er so fest er konnte gegen die kalten Wände und schrie aus vollem Hals. "Wo bin ich?" schrie er. "Lasst mich raus!". Über sich hörte Takanuva, wie eine Luke geöffnet wurde und er sah, wie ihn eine ihm bekannte Kanohi ansah.

"Sind wir auch aufgewacht?" fragte der Matoraner und beugte sich zu der Luke, um Takanuva besser sehen zu können. "Wir haben selten Schatten-Toa auf unserer Insel, aber in letzter Zeit gleich zwei? Das ist sehr verdächtig. Hat die Bruderschaft also doch für den Fall ihrer Niederlage vorgesorgt? Aber keine Sorge, ihr werdet es nicht schaffen sie zu befreien." sagte der Matoraner.

"Dein Name ist Takua, nicht wahr?" fragte Takanuva.

Der zwanghaft freundliche Blick wich von der Kanohi Takuas und er schloss die Luke sofort wieder. Takanuva hörte wie ein Alarmsignal ertönte und wusste sofort, dass das nichts gutes bedeuten konnte. Nun kamen die Wände auf ihn zu, der Raum wurde mit jeder Sekunde kleiner. So wollte Takanuva nie aus dem Leben gehen... er wollte nicht versagen und er wollte erst recht nicht für den Tod seiner Freunde verantwortlich sein.

Kapitel 4: Konfrontation[]

Alles ging so unglaublich schnell. Als die Wände so eng aneinander gepresst waren, dass Takanuva kaum noch atmen konnte, öffnete sich plötzlich der Boden unter dem Toa des Zwielichts und er fiel in eine klebrige Masse, die es ihm unmöglich machte, sich zu bewegen. Anschließend wurde die Temperatur auf mehrere Minusgrade reduziert, sodass sich die Masse verhärtete und es keine Möglichkeit zur Flucht gab. Der grüne gefrorene Block wurde durch Luftdruck aus der Kammer gehoben und über ein Röhrensystem in eine große Halle transportiert. Das einzige Körperteil, das von Takanuva nun noch freilag war sein Kopf, damit er sehen und sprechen konnte. "Auf Kanoya hat jeder die Möglichkeit sich in einem fairen Prozess zu verteidigen..." sagte eine große umhüllte Gestalt, deren Maske so außerordentlich kunstvoll gefertigt war, wie es Takanuva noch nie gesehen hatte. Auf der Maske befanden sich matoranische Schriftzeichen, jedoch war Takanuva zu weit entfernt, um sie lesen zu können.

"Ich bin auf Kanoya?" fragte Takanuva ungläubig. "Hört zu, ich finde es äußerst gerecht, dass ich die Chance bekomme zu erklären, was ich hier zu suchen habe. Ich..." Takanuva hielt inne, als ein rot gepanzerter Toa, der neben der riesigen Kreatur saß, seine Hand hob.

"Unsere Definition von Fairness ist es die Zeugen anzuhören und uns dann zu entscheiden. Der angeklagte wird nie die Chance bekommen seine Version darzulegen, wo kämen wir denn sonst hin?" fragte der Toa des Feuers mit einer Stimme, die genauso stark, wie auch sanft klang. "Rufen wir den ersten Zeugen in den Saal." verkündete Kava.

"Ich bekomme nicht die Chance mich zu verteidigen?" fragte Takanuva schockiert. Überrascht sah Kava zu Takanuva herüber und war mit einem Satz vor seinem eisigen Gefängnis.

"Ist es so schwer für euch Schatten-Toa zu verstehen?" fragte Kava wütend. "Wir haben schon einen von euch auf unserer Insel und dieser Toa des Schattens wartet nur auf seinen Tod, doch noch lassen wir ihn zappeln, so lange, bis er nach seinem Tod bettelt, doch es scheint so, als wäre er sehr versessen darauf der dunklen Seite zu dienen, also wird er wohl noch eine Weile leiden müssen." erklärte Kava. Takanuva hatte genug, er hatte versucht sich harmlos zu geben, um den fremden keinen Anlass zu geben ihn sofort zu vernichten. Nun sammelte er seine gesamten Lichtkräfte in seinem Körper, was eine gewaltige Hitze in ihm verursachte, die den Eisblock zum schmelzen brachte. Dann aktivierte er seine Kanohi Avohkii, die so hell strahlte, dass sich sogar das umhüllte Wesen die Augen zuhalten musste.

"Mein Name ist Takanuva, ich bin ein Toa des Lichts, der von einem Schattenegel in eine bizarre Kreuzung von Licht und Schatten verwandelt wurde, aber ich habe mein Ziel nicht aus den Augen verloren. In meiner Dimension bin ich auf einer wichtigen Mission. Ich muss zurück in mein Universum und ein Team von Toa Hagah hat mir gesagt, dass mir hier geholfen werden kann." erklärte der Toa des Lichts.

"Da kam deine Schattenseite zum Vorschein." sagte die gewaltige Kreatur und erhob sich zu ihrer vollen Größe. "Mein Name ist Kanoya, ich bin eines der ältesten Wesen in diesem Universum. Ich hatte noch nie das 'Vergnügen' einen Toa aus einer anderen Welt kennen zu lernen. Ich habe selbst einige Geheimnisse, auf die ich nicht stolz bin, doch die Belastung, die du in dir trägst muss unerträglich sein." sagte Kanoya und aktivierte seine Maske, anschließend nickte er Kava zu, der das Signal gab, dass sich die Wachen zurückziehen konnten.

"Ich bin ein Toa! Ich werde immer ein Toa sein! Und ich habe eine Aufgabe, könnt Ihr mir helfen, oder nicht?" fragte Takanuva ungeduldig.

"Nun, Toa Takanuva, es gibt verschiedene Wege dich in deine Dimension zurückzubringen. Ich könnte Trineos Olmak benutzen, um dich sofort dort abzuliefern, wo du hin willst." erklärte Kanoya.

"Trineo?" fragte Takanuva.

"Er war ein Toa der Luft in einem Team, das sich auf die Mission begab Mata Nuis Leben zu retten, wobei er allerdings selbst starb, alles was von ihm übrig blieb war seine Maske der Dimensionstore." entgegnete der uralte Herrscher. "Aber ich werde die Maske nicht benutzen. Es gibt viele Wege, wie du in dein Universum zurückkehren kannst, doch in deinen Augen kann ich deine Bestimmung lesen und sie beinhaltet nicht meine Hilfe." sagte Kanoya.

"Aber wenn du einen Weg kennst, dann ist mir die Bestimmung egal." schrie Takanuva. Kanoya machte einen Satz nach vorne und bückte sich bedrohlich vor Takanuva.

"Ich hoffe das meinst du nicht ernst. Die Bestimmung leitet alles, ohne sie wären wir nie hierher gekommen, ohne sie wären wir nicht hier und ohne sie würden wir nirgends hingehen. Die Bestimmung ist das, was uns alle verbindet, selbst diejenigen, die sich nicht der Treuepflicht oder der Einigkeit verschrieben haben. Diese beiden Tugenden muss man sich aneignen, doch die Bestimmung ist das Einzige, das wir nicht beeinflussen können. Ich kann die Bestimmung ignorieren und dir helfen, aber dann wirst du in der nächsten Dimension landen, Toa des Lichts." erklärte Kanoya.

"Wessen Hilfe benötige ich, um mein Ziel zu erreichen?" fragte Takanuva eingeschüchtert.

"Brutaka. Er erwartet dich bereits, doch du wirst einen Umweg gehen müssen. Je schneller du deine Mission in dieser Dimension beendest, desto schneller wirst du Erfolg in deiner haben. Kava, bring ihn in das Zentrum." sagte Kanoya und verließ die Kammer, seine Schritte hallten wie Erdbeben von den Wänden und wenig später war er verschwunden.

"Folge mir, Toa. Ich zeige dir etwas, das bisher nur wenige Wesen sehen durften. Selbst die Matoraner, die bei der Konstruktion dieser Kammer geholfen haben, wurden getötet, um dieses Zentrum geheim zu halten. In diesem Zentrum sollen die Großen Wesen selbst gearbeitet haben, um das Universum zu erschaffen, doch das ist nur ein Gerücht und ich glaube nicht, dass da etwas wahres dran ist. Viele Länder haben versucht unser Zentrum nachzubauen, doch keines hat es bisher geschafft." erklärte Kava.

"Zentrum?" fragte Takanuva. Kava nickte und öffnete eine schwere Tür. Dahinter befand sich ein komplett schwarzer Raum. Als Kava die Tür schloss passierte etwas unglaubliches. Überall an den Wänden waren Inseln zu sehen, es war so wie in dem Hafen von Destral, nur viel gewaltiger und sehr viel detailierter. Takanuva sah sich die Projektion von Metru Nui an und begann zu zittern, er konnte jedes einzelne Gebäude erkennen und wenn er genau hinsah, konnte er sogar sehen, wie sich Matoraner zwischen den Straßen bewegten. "Das ist einfach unglaublich." stotterte Takanuva.

"Dieses Zentrum des Universums ist immer auf dem aktuellen Stand, wir können von hier aus jedes Wesen ausfindig machen, egal ob es sich in einer Höhle oder unter der Erde befindet. Es dauert nur entsprechend lang jemanden zu finden, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist und deshalb weiß ich nicht, wo sich Brutaka im Moment befindet, denn auf Daxia scheint er nicht zu sein. Du musst dein Glück wohl auf Voya Nui versuchen." sagte Kava.

"Gut, das werde ich tun. Wie kann ich den Weg finden?" fragte der Toa des Lichts. Kava trat auf eine Bodenplatte, die etwas erhöht war und aus dem Boden schoss eine kleine Kommandozentrale. Kava gab den Namen Kanoyas ein und anschließend die Wörter "Voya Nui". Sofort wurde der schnellste Weg an der Wand angezeigt und Takanuva holte eine Steintafel aus seinem Rückenbehälter.

"Das ist ja sowas von altmodisch." sagte Kava und schlug die Tafel aus Takanuvas Hand, dann drückte er einen Knopf und die Projektion wurde von Takanuvas Kopf eingesaugt. "Jetzt hast du die Route buchstäblich im Kopf." sagte Kava lachend. Takanuva taumelte und sah dem Toa des Feuers in die hellgelben Augen.

"Das ist besser als jede Karte." erwiederte der Toa des Lichts lachend. "Ich werde mich auf den Weg machen, ich danke dir und Kanoya sehr, aber jetzt muss ich wirklich gehen."

"Es war uns ein Vergnügen, doch wenn du jemals jemanden von diesem Zentrum berichten solltest, werde ich dir folgen und dich persönlich vernichten." sagte Kava drohend und Takanuva wusste, dass der Toa des Feuers keinen Spaß machte. Ernst nickte er Kava zu und verließ die Festung. Er machte sich auf den Weg, als sein Arm von hinten gepackt wurde. Er wandte sich um und sah die vertraute lilane Kanohi Pakari, die Takua trug.

"Takua? Was machst du hier?" fragte der Toa des Zwielichts und der getarnte Av-Matoraner sah sein Ebenbild aus einer anderen Dimension fragend an.

"Wieso habe ich das Gefühl mit dir verbunden zu sein?" fragte Takua verwirrt.

"Wir beide sind nicht miteinander verbunden, wir sind eins. Eines Tages wirst du verstehen und eines Tages wirst du meinem Beispiel folgen. Die Schatten sind nicht nur ein Fluch, sie helfen dir dich vor den dunkelsten Schatten zu verstecken und sie zu erforschen. Hör mir zu Takua, eines Tages wirst du in die Lage kommen, in der du dich entscheiden musst dich einer hoffnungslosen Konfrontation mit den Schatten zu stellen, oder dich ihnen anzuschließen... entscheide dich für einen Mittelweg und du wirst gerettet." erklärte Takanuva. Ohne Takua ein weiteres Mal anzublicken, flog er los und ließ einen verwunderten Av-Matoraner zurück, der noch nicht wusste, welche ungeahnte Kraft in ihm steckte, welche Opfer seine Bestimmung für ihn bereit hielt und wie schmal der Grad zwischen Gut und Böse wirklich war.

Kapitel 5: Kailanis Weg[]

Schon bei der Trennung des Teams war Kailani sicher gewesen, dass sie nicht viel ausrichten konnte - die Toa Hagah hatten ja bereits gesagt, dass es nur diese eine Möglichkeit gab - doch Tuyet wollte unbedingt selbst einen Weg finden. In gewisser Weise konnte sie die Toa des Wassers ja nachvollziehen, Lhikan war immerhin der Anführer des Teams und sie hatte ihm viel zu verdanken. Das Team bestand einst aus elf Mitgliedern und die Toa Olda konnten sich keinen weiteren Verlust erlauben. Nun wanderte sie schon viele Stunden durch einen großen Dschungel. Seitdem Kailani die Insel Destral verlassen hatte, hatte sie nichts anderes gesehen als diesen Dschungel, der sich an der Küste des Südlichen Kontinents befand, das vermutete sie jedenfalls. "Dann bin ich ja nur noch ein paar Tagesmärsche von Olda Nui entfernt." seufzte die Toa des Pflanzenlebens. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte erbarmungslos auf sie herunter. Die Hitze und die Feuchtigkeit des Dschungels waren kein Problem für sie, denn als Toa des Pflanzenlebens war sie solche Temperaturen gewohnt, doch der Dschungel kam ihr seltsam vor, er war so anders wie die, die sie bisher in ihrem Leben gesehen hatte. Vor ihr erhob sich eine Wand aus Ranken, die ihren Weg versperrten, doch bevor Kailani ihre Kräfte einsetzen konnte, um eine Öffnung in der Wand zu erschaffen, hörte sie, wie eine laute Stimme dahinter sprach.

Toa Kailani benutzte nur einen minimalen Teil ihrer Kraft, um kleine Schlitze in der Wand zu öffnen, um sehen zu können, wer sich dahinter befand. Lautlos erschrak sie, als sie die Kreaturen sah, die sich dort versammelt hatten und die Umwelt durch ihre bloße Anwesenheit beschmutzten. Die sechs Kreaturen hatten sich in einer kleinen Oase versammelt, die vor Schönheit und Frieden nur so strahlte. Auf der Gegenüberliegenden Seite von Kailani befand sich ein sprudelnder Wasserfall, der trotz der gewaltigen Wassermassen, die sekündlich von dort hinabstürtzten, fast lautlos war. Umgeben wurde dieser Wasserfall von, mit verschiedenen Blumen bewachsenen, Felsen, die durch den Wasserfall glattgeschliffen und poliert waren. Unten in der Oase befand sich ein klarer See, über dem einige Nui-Rama schwirrten. Es war ein perfektes Idyll anzusehen, doch nun wurde eines dieser Nui-Rama von einer blau gepanzerten Kreatur, die riesige leuchtend orangene Augen besaß, gewalttätig niedergestreckt.

"Das wird dich lehren mir die Sicht auf diesen herrlichen Unfall der Großen Wesen zu nehmen." sagte das Wesen mit Schadenfreude in der grässlich verzerrten Stimme, die seine war.

"Halte deine grässlichen Kieferzangen geschlossen, Mastok!" schrie das orange gepanzerte Wesen, das sich über den anderen auf einer großen Felsplatte befand, die aus einem der glatten Felsen hinausragte. Die orange-schwarz gepanzerte Rüstung des Kriegers sah aus, als hätte sie schon mehrere tausend Kämpfe hinter sich, die alle verloren wurden, doch gleichzeitig strahlte die Rüstung auch bedrohliches aus, das Kailani nicht beschreiben konnte. Das Wesen, das die Rüstung trug, gehörte einer seltenen Spezies an, die Kailani für ausgestorben gehalten hatte. Seit jahrtausenden hatte niemand mehr ein solches Wesen gesehen und viele hielten sie nur für eine schreckliche Legende, weshalb ihr Name in Vergessenheit geriet.

"Wieso marschieren wir nicht direkt nach Olda Nui und brennen den Hauptsitz der matoranischen Zivilisation des Kontinents nieder?" fragte eine rote Kreatur, deren Stimme im Vergleich zu der des blauen Wesens friedlich klang, doch dafür war diese Kreatur weitaus muskulöser, doch das Gesicht war genauso hässlich wie das aller anderen, bis auf das der gelben Kreatur, da diese eine Maske trug.

"Isoteri, die Leitung dieser Mission wurde mir aus gutem Grund übertragen, willst du meinen Weg anzweifeln?" fragte der gelbe.

"Wie käme ich denn dazu die Entscheidungen des mächtigen Kankroka anzuzweifeln? Immerhin hast du einige Jahre über das gewaltige Inselreich Kankroka geherrscht, bevor die Großen Wesen bemerkten, dass du eine der wohl erbärmlichsten Müllhaufen bist, die ihren Hinterausgang jemals verlassen hatten." sagte Isoteri mit ironischem Nachklang in der Stimme. Kankroka antwortete mit einem Lächeln, das Kailani in dieser Nacht bestimmt noch Alpträume bescheren würde, dann begann der Morgenstern des Kriegers zu glühen und er schwang ihn mit einer schnellen Bewegung über seinem Kopf, wobei er einen Energieballhagel auf Isoteri herabregnen lies.

"Das ist ein uralter Trick." sagte Isoteri gelangweilt und und stand auf, er hielt seinen Schild in die Höhe und saugte jeden der Energiebälle auf, um die gesammelte Energie auf die Felsplatte zu schleudern, auf der Kankroka stand, doch bevor Isoteri das tun konnte, aktivierte Kankroka seine Kanohi Antao, die Maske der pyhsikalischen Kontrolle, und kontrollierte Isoteri so, dass er die Energie hoch in den Himmel schoss.

"Das ist genug! Wir müssen uns auf die Mission konzentrieren, was glaubt ihr, wie ER reagieren würde, wenn ER wüsste, was WIR hier tun?" fragte ein grünes Wesen namens Espann.

"ER?!" schrie Isoteri außer sich und verpasste Espann einen Schlag ins Gesicht. "ER hat sich schon seit 36 Stunden nicht mehr gemeldet, das ist ein ganzer Tag! ER hat uns versichert, dass er uns innerhalb von 18 Stunden über die Fortschritte des Plans informiert, doch das hat er nicht getan!" schrie Isoteri.

"Und genau für diesen Fall hat ER mir die Führung übertragen!" schrie Kankroka wütend.

Nun stand ein weiß gepanzertes Wesen auf, das eine Erhabenheit ausstrahlte, die ihn auf positive Weise von den anderen abhob. Kailani konnte nicht sagen warum, aber irgendwie wusste sie, dass diese Gestalt etwas besonderes war, dass sie gerettet werden konnte und die Gestalt kam ihr auf irgend eine Weise bekannt vor. "Hören wir auf zu diskutieren. Seit dem letzten Kontakt mit IHM, hat ER gesagt, dass Olda Nui nur von den matoranischen Wachen bewacht wird, doch wenn die Toa weiterhin solche Fortschritte auf ihrer Reise machen, dann wird das bald nicht mehr so sein, also brauchen wir jetzt eine Entscheidung Kankroka!" sagte das Wesen.

"Du hast ausnahmsweise recht, Pridak. Wir ziehen sofort los, Richtung Olda Nui und wenn uns wieder so ein Dorf in den Weg kommt, werden wir die Bewohner lediglich ein bisschen verschrecken, wir können unsere Zeit nicht damit verschwenden kleine Dörfer auszurotten." erklärte Kankroka uns sprang von der Klippe. Kailan erschrak, als sie sah, wie der Körper von Kankroka auf harten Felsen aufschlug und leblos liegen blieb.

"Er kann diesen Sturz nicht überlebt haben..." dachte Kailani schockiert, doch eine Sekunde später stand Kankroka wieder auf, seine Gelenke verdreht und gebrochen. Kankroka machte einige kurze Bewegung, nach der er aussah, als wäre nichts passiert. Kailani schüttelte sich bei diesem Anblick und erkannte, dass sie diese sechs Krieger aufhalten musste, ohne jedoch Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie aktivierte ihre Elementarkräfte, um den Wachstum der Pflanzen, die in den Felsritzen wuchsen, zu beschleunigen. Die Wurzeln bohrten sich in den Stein und brachten ihn zum zerbrechen. Die Gruppe aus Kriegern konnte die Oase nicht rechtzeitig verlassen, bevor sie unter einer Lawine aus Steinen begraben wurde.

"Ich habe den Toa-Kodex verletzt..." sagte Kailani schockiert zu sich selbst, doch sie hatte im Moment keine Zeit sich Gedanken über ihre Tat zu machen, denn sie musste sofort nach Olda Nui. Sie konnte nur hoffen, dass Jadekaiser und Tuyet durch einen Zufall auch dort gelandet waren, doch die Chancen hierfür waren so gering, dass Kailani sich nicht traute daran zu denken, was passierte, wenn sie nicht dort waren.

Kapitel 6: Tuyets Weg[]

Tuyet versuchte positiv zu denken, doch das fiel ihr schwer, denn die Toa Hagah hatten ihr versichert, dass sie bis zur Sonnenwende warten mussten, wenn sie Lhikan, und somit auch Teridax, befreien wollten. Inzwischen hatte die Toa Olda des Wassers begriffen, dass sie vorschnell gehandelt hatte und es falsch gewesen war, das Team aufzuteilen. Olda Nui war im Moment schutzlos, das Team hätte in die Metropole reisen müssen, um sie zu beschützen solange Lhikan noch in dem Idekradermisblock eingeschlossen war. Was war, wenn Olda Nui angegriffen wurde? Würden die Matoraner den Toa die Schuld geben? Bisher war Tuyet noch nie auf Olda Nui gewesen, sie hatte nur von der riesigen Stadt gehört. Die Hauptstadt des Südlichen Kontinents war zwar bei weitem nicht so groß wie Metru Nui, bestand jedoch zum Großteil nur aus hohen Gebäuden, was es ermöglichte, dass Olda Nui dennoch eine weitaus höhere Bewohnerzahl hatte und inmitten dieser Hochhäuser war Sagen zufolge das prächtige Rathaus der Stadt, das sich in der Höhe deutlich vom Rest der Stadt abgrenzte.

Obwohl sie den Südlichen Kontinent erst ein Mal betreten hatte, wusste sie, dass sie sich auf ihm befand, denn überall wuchsen Pflanzen, die sie noch nie gesehen hatte. Alles sah so friedlich aus und für einen Moment vergaß Tuyet, dass sie eigentlich nicht wusste, wohin sie gehen sollte. Obwohl es eigentlich der Plan der Toa war, die verstreuten Toa wiederzufinden, hatte sich jeder der Toa Olda nur auf den Weg gemacht, um einen alternativen Weg zu finden, die Idekradermis zu vernichten, da sie wussten, dass dies wahrscheinlicher war, als ein paar im Universum verstreute Toa zu finden. Die Toa des Wassers setzte sich auf einen großen Stein, um sich auszuruhen, doch dazu kam sie nicht, denn plötzlich bewegte sich der Felsen.

"Bei Mata Nui!" schrie Tuyet und packte den Griff ihrer Waffe. Aus dem Boden schoss ein gewaltiger Bohrwurm, dessen Kopf Tuyet für den Felsen gehalten hatte. "Ich habe noch nie so einen gewaltigen Bohrwurm gesehen!" sagte Tuyet schockiert und starrte die Kreatur an, die bedrohlich brüllte. Der Schrei des Wurms war so laut, dass Tuyet sich die Ohren zuhalten musste. Diese Sekunde benutzte der Rahi, um die Toa frontal zu rammen, was sie durch die Luft schleuderte.

Tuyet wurde gegen eine Felswand geschleudert, wobei sie ihre Waffen verlor. Langsam sank die Toa zu Boden, doch gleichzeitig sagte ihr ihr Gehirn, dass sie sofort wieder aufstehen musste und das tat sie auch. Obwohl ihr gesamter Körper durch den Aufprall schmerzte, führte Tuyet einige elegante Bewegungen aus, um eine Kette aus scharfkantigen Wasserstrahlen auf den Bohrwurm zu schleudern. Das Wasser schnitt die gewebeartige Haut des Wurms auf und eine grünliche Flüssigkeit trat aus. Der Wurm brüllte vor Schmerz auf, doch sein Schrei war nicht annähernd so laut, wie der vorherige.

"An diesem Bohrwurm wurde herumexperimentiert..." sagte Tuyet leise zu sich selbst, als sie erkannte, dass die grünliche Flüssigkeit so eine Art Abfallprodukt des Bohrwurmkörpers war, das der Körper durch einen Fremdkörper an der Oberseite des Wurms produzierte. Es war nur ein wehrloser Rahi und Tuyet musste etwas tun, um ihm zu helfen. Während der Bohrwurm vor Schmerzen krümmte, benutzte Tuyet ihre Elementarkräfte, um unter sich eine Welle zu erschaffen, die sie zu der Stelle trug, an der der Fremdkörper steckte. Sie sprang auf den Bohrwurm, der versuchte Tuyet mit Hilfe schlängelnder Bewegungen abzuwerfen. Die Toa Olda konnte sich an dem Fremdkörper festhalten und erkannte jetzt erst, dass dieser teilweise mit der Haut des Wurms verschmolzen war.

"Das ist eine Art... technische Gerätschaft..." sagte sie und sah sich das Teil genauer an, es schien, als ob dieses Gerät mit inneren Organen des Wurms verbunden war, um diesen zu kontrollieren. Zusätzlich war er so mutiert worden, dass er zu unglaublicher Größe herangewachsen war. Tuyet war klar, dass sie den Wurm nicht retten konnte, die Mutationen, die ihm beigebracht worden waren, würden sein Leben beenden, wenn sie das Gerät entfernte, und so blieb Tuyet nur eine einzige Wahl: sie musste den Rahi von seinen Qualen befreien... und das tat sie auch. Einen Augenblick später war der Wurm tot und Tuyet sank auf dessen Rücken auf die Knie. Sie redete sich immer wieder ein, dass es das Richtige gewesen war, aber es fiel ihr dennoch schwer, denn auch der Wurm war ein Organismus, der Mata Nui diente und sie hatte diesen getötet, wodurch sie auch Mata Nui einen geringen Schaden zugefügt hatte.

Es brauchte eine Zeit, bis Tuyet sich beruhigt hatte und aufstehen konnte. Als sie wieder auf ihren Beinen war, sah sie sich die Umgebung um, alles hier war unbekannt, überall erstreckten sich Wälder, die durch Flüsse geteilt wurden. Hier und dort gab es einige große Wiesen und einige Berge am Horizont, doch sie konnte sonst nichts sehen, außer... in der Ferne stieg Rauch auf. Tuyet hatte keine Zeit zum nachdenken, sie erschuf erneut eine Welle, die sie forttrug, dieses Mal zu der Stelle, an der der Rauch aufstieg und was sie sah, schockierte sie zutiefst.

"Ein ganzes Matoranisches Dorf... niedergebrannt bis auf die Grundmauern..." stammelte Tuyet, während sie durch die plattgetretenen Steinwege stapfte, die einst die Hauptstraße des kleinen Dorfes gebildet hatte. Nirgends war ein Matoraner oder auch nur ein Fikou zu sehen, wer auch immer für diesen Brand gesorgt hatte, er hatte gründlich gearbeitet, denn kein Stein stand mehr aufeinander. In unmittelbarer Nähe hörte Tuyet plötzlich ein Stöhnen.

"H... Hilfe..." keuchte eine schwache Stimme. Tuyet rannte sofort zu der Stelle, von der die Stimme kam und räumte die Steine so schnell sie konnte zur Seite. Unter dem Schutt war ein De-Matoraner begraben, dessen Maske vor Schmerz verzogen war. Er lag in einem kleinen Loch und wiegte sich in und her, wobei er seine empfindlichen Ohren zuhielt. "Seid leise!" sagte er fast unhörbar zu sich selbst. "Macht, dass sie still sind..."

"Was ist hier passiert?" fragte Tuyet mit der leisesten Stimme, die ihr in diesem Moment möglich war. Genauso leise antwortete ihr der verwirrte Matoraner.

Der De-Matoraner riss die Augen auf und starrte Tuyet mit Wahnsinn darin an. "Sie haben niemanden verschont! Sie brachen über unser Dorf herein wie ein Rudel Dschungel-Heuschrecken. Wir hatten keine Chance. Ich habe sie angefleht, sie sollten das Geschrei beenden. Diese Angst, diese Aussichtslosigkeit in dem Geschrei der Matoraner. Ich wollte doch nur, dass es aufhört." stammelte der De-Matoraner und bohrte seine Finger verzweifelt unter seine Maske.

"Bitte, du musst mir sagen, was passiert ist... wo sind alle Matoraner? Wer hat euch das angetan?" fragte Tuyet.

"Der Baum... er war unser Heiligtum. Stand dort schon seit Anbeginn der Zeit... Nun Grabstätte von allen... hätte es besser sein können... sie haben mir nur einen Namen gesagt... Kaldri!" bei der Erwähnung dieses Namens begann der Matoraner zu zucken und zu zappeln. Tuyet versuchte den Matoraner zu beruhigen, doch dieser Matoraner wehrte sich so stark dagegen, dass er Tuyets Griff entkommen konnte. "Ich will nicht leben! Diese Schuld! Ich habe sie gebeten das Geschrei zu beenden... und das haben sie getan!" schrie der De-Matoraner.

"Wovon redest du?" fragte Tuyet aufgebracht. Der De-Matoraner zeigte in eine bestimmte Richtung und packte sich dann selbst am Kopf. Bevor Tuyet es verhindern konnte, knackte es und das Genick des Matoraners war gebrochen. Die Toa des Wassers hatte Mühe ruhig zu bleiben, doch schließlich stand sie auf und ging in die Richtung, in die der Matoraner gezeigt hatte... und plötzlich verstand sie. "Bei allen Großen Wesen..." stammelte die Toa, während ihr die Tränen in die Augen schossen. In der Mitte eines Großen Platzes stand ein gewaltiger Baum, auf dessen Ästen die ganze Matoranische Bevölkerung des Dorfes aufgespießt worden war. Die Angreifer hatten auf dem Baum eine Inschrift hinterlassen.

"Ewige Ruhe! Kaldri!" stand auf der Rinde des Baumes. Tuyet wurde übel und sie konnte gerade verhindern, dass sie sich übergab. Sie sah in die Ferne und nun wich ihr die gesamte Farbe aus der Maske. In der Ferne stieg Rauch auf...

Kapitel 7: Die Begegnungen[]

Einen halben Tag lang war Takanuva nun schon über den Ozean geflogen und langsam fühlte er sich schwach. Die Strecke, die in seinem Kopf gespeichert war und ihn wie ein Navigationsgerät führte, bereitete ihm starke Kopfschmerzen, doch er sah keine Möglichkeit zu landen. In seinem Kopf sah er, dass er nur noch wenige Minuten von der Küste des Südlichen Kontinents entfernt war und die Schmerzen waren so unerträglich, dass er dort sofort landen musste. Takanuvas Kopf fühlte sich so an, als ob er gleich explodieren würde, da kam es ihm gerade recht, dass die Küste des Kontinents am Horizont auftauchte, doch Takanuva spürte, dass er nicht mehr fliegen konnte. Geschwächt und außer Atem begann er seine Landung, die jedoch außer Kontrolle geriet und er sauste im Sturzflug auf den sandigen Boden zu.

* * *

Jadekaisers Weg hatte ihn bis auf den Südlichen Kontinent geführt, denn eigentlich wollte er nach Olda Nui reisen, um dort nach einigen Toa zu suchen, doch er wusste, dass er dort nicht fündig werden würde, Olda Nui war eine Metropole, dort waren eigentlich keine Toa nötig. Nun befand er sich am Strand und sah auf den weiten Ozean hinaus, er wusste nicht, wo er suchen sollte. Der Südliche Kontinent war riesig, es gab bestimmt einige Toa hier, doch wie sollte er sie finden? Jadekaisers Füße taten weh, deshalb beschloss er, eine kurze Pause einzulegen und setzte sich auf den sandigen Boden. Plötzlich bemerkte er, wie etwas schnell auf ihn zugerast kam. Er sprang auf und begab sich in Kampfstellung, doch als das "Ding" näher kam, sah er, dass es sich dabei um einen sehr groß geratenen Toa handeln musste. Er reagierte blitzschnell und verwandelte das Salzwasser in Schnee, den er auf der gesamten Küste verteilte, um den Sturz des Fremden abzufangen. Der Toa verlor nach dem Aufprall sofort das Bewusstsein und Jadekaiser tat sein Bestes, um sich um ihn zu kümmern. Nach einer Weile wachte der schwarz-weiß gepanzerte Krieger schließlich auf. "Kannst du mich hören?" fragte Jadekaiser und schnipste mit den Fingern, um die Reflexe des Fremden zu testen.

Takanuva sprang auf, doch die Bewegung war zu schnell und ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Kopf, der ihn dazu zwang sich wieder langsam zu bewegen. "Wer... wer bist du?" fragte Takanuva Jadekaiser und sah den Toa des Wassers mit zusammengekniffenen Augen an.

"Jadekaiser, Toa Olda des Eises... obwohl ich nicht glaube, dass du mich unter diesem Namen kennst, vor langer Zeit war ich nämlich noch ein Toa Mangai. Das war natürlich bevor mein Team durch eine Intrige von einem schrecklichen Gegner aufgespalten wurde und... es tut mir leid, ich rede zu viel." sagte Jadekaiser lachend.

"Toa... Toa Mangai? Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich bin seit ein paar Stunden oder Tagen hier... und ständlig laufen mir Toa über den Weg, die mir in meinem Universum helfen könnten, es hier aber nicht können. Ich muss zurück in mein Universum! Verstehst du?" schrie Takanuva.

"Wer bist du überhaupt? Bist du eine Art modifizierter Toa oder ein Spion des Ord..." Jadekaiser verstummte, denn er wusste, dass der Orden von Mata Nui eine Geheimorganisation war.

"... Orden von Mata Nui? Du kennst den Orden? Weißt du, wo ich Brutaka finden kann?" fragte der Toa des Zwielichts.

"Woher kennst du den Orden?" fragte Jadekaiser verdutzt.

"Das ist eine lange Geschichte, die viel Zeit und viele Paralelluniversen beinhaltet, aber ich habe keine Zeit. Ich muss Brutaka finden, um mein Universum zu retten. Also bitte sage mir, wo ich ihn finden kann. Von Kanoya habe ich den Hinweis bekommen auf Voya Nui nach ihm zu suchen und hat mir den Weg in meinen Kopf 'eingebrannt', aber wenn du Brutaka kennst, dann kannst du mich zu ihm bringen, nicht wahr?" fragte Takanuva.

"'Nicht wahr'" zitierte Jadekaiser. "Ich habe Brutaka nach einem großen Krieg kennen gelernt, er hat mein Team auf den Weg nach Olda Nui geschickt, damit wir dort unsere Bestimmung erfüllen können. Er hat uns gesagt, dass wir dort erwartet werden und dass wir..." Jadekaiser verstummte. "Wir haben einen großen Fehler gemacht." fuhr der Toa fort. "Es tut mir leid, ich muss dich verlassen und mein Team finden. Unsere Bestimmung erwartet uns auf Olda Nui, wir hätten uns nicht trennen dürfen."

"Und was wird aus mir?" fragte Takanuva.

"Hör auf Kanoya, gehe nach Voya Nui. Ich habe auch auf Kanoya gehört, nur deshalb habe ich dich getroffen und erkannt, was wirklich zählt. Es sind nicht unsere Bedürfnisse, die wir an erste Stelle setzen dürfen, es ist unsere Einigkeit mit der wir unsere Bestimmung in Treuepflicht gegenüber dem Großen Geist erfüllen können." sagte Jadekaiser und machte sich auf den Weg, wobei er einen verdutzten Takanuva zurückließ.

Erfahre wie es mit Takanuva weitergeht in: Suche nach der Maske des Lichts, Kapitel 7
* * *

Jadekaisers Körper flehte ihn an, eine Pause zu machen, doch sein Verstand ließ das nicht zu. Jadekaiser rannte schon seit Stunden. Wohin? Egal. Wie lange noch? Unwichtig. Richtung? Gleichgültig. Er hatte nur eines im Sinn: "Finde dein Team. Erfülle deine Bestimmung. Lass dich vom Schicksal leiten." Er rannte mitten durch einen Dschungel, stets versuchend den lebendigen Pflanzen auszuweichen, die nach dem Leben jeglicher trachteten, die ihr Reich ohne Erlaubnis betraten. Der Toa des Eises hatte keine Zeit darüber nachzudenken, wohin er ging oder wie lange noch, er sah nicht mal auf den Weg, um zu sehen, ob er frei von Fallen oder Gruben war. Doch genau das hätte er tun sollen, denn eine Wurzel ragte direkt vor ihm aus dem Boden. Sein Fuß blieb in der Wurzel stecken und er flog in hohem Bogen einen Steilen hang hinab. Er landete hart auf einem kantigen Felsen und blieb einige Sekunden, gelähmt vor Schmerz, liegen. Dann konnte er sich schließlich aufrichten.

Er renkte seine ausgekugelte Schulter wieder ein und versuchte auf seine Beine zu kommen, was ihm beim ersten Versuch nicht gelang. Beim zweiten Versuch konnte er sich einige Sekunden auf seinen Beinen halten, fiel dann jedoch der Schwerkraft zu opfer. Beim dritten Versuch klappte es allerdings und Jadekaiser sah sich um. Zu seiner rechten war der Hang, den er heruntergefallen war. Zu seiner Linken lagen riesiege Felsbrocken aufeinander, so als wären sie vor kurzem erst dort hingefallen, vielleicht durch einen Steinschlag oder ein Erdbeben oder soetwas in der Art. Erst jetzt fiel Jadekaiser der stechende Gestank auf und er hielt sich seine Nase zu, um nur durch den Mund atmen zu können. Er hatte noch nie im Leben soetwas gerochen, nicht mal auf dem Schlachtfeld auf Mata Nui. Plötzlich hörte Jadekaiser ein Rascheln, doch bevor er sich umdrehen konnte, spürte er, wie ein Stein auf seinen Kopf geschlagen wurde. Der Toa des Eises fiel sofort bewusstlos um.

Als Jadekaiser seine Augen öffnete, wusste er nicht wo er war, oder wie lange er "geschlafen" hatte. Er sah nur eine verschwommene Kanohi Garai vor sich, die offensichtlich von einem Matoraner des Pflanzenlebens getragen wurde. "Wer bist du und warum bist du hier? Willst du auch unser Dorf vernichten?" fragte der Matoraner, dessen Stimme zugleich vertrauenswürdig aber auch giftig klang."

"Mein Name ist Jadekaiser, Toa Olda des Eises... glaube ich zumindest... hoffentlich hat dein Schlag mit dem Stein nicht mein Gedächtnis verwirrt!" sagte Jadekaiser.

"Wenn ich sagen würde, dass es mir leid tut, dann wäre das eine Lüge." erwiederte der Matoraner.

"So will man begrüßt werden." lachte Jadekaiser ironisch.

Der Matoraner schlug Jadekaiser ins Gesicht und sein Gesichtsausdruck wurde noch verbitterter, als er zuvor war. "Die Vorstellung einer Begrüßung war in unseren Nachbardörfern auch anders. Wer hätte schon erwartet, dass eine Gruppe von sechs Kreaturen an die Dorftore klopft, nur um jeden abzuschlachten, der darin wohnt?" fragte der Matoraner.

"Wovon sprichst du?" fragte Jadekaiser und versuchte den Schmerz zu verdrängen, der seinen Körper erfüllte.

"Lüg nicht! Wo sind die anderen?!" schrie der Matoraner wütend und machte sich für einen zweiten Schlag bereit, als seine Faust gepackt wurde.

"Er sagt die Wahrheit. Lasst ihn in frieden." sagte eine beruhigende Stimme. Jadekaiser versuchte etwas zu erkennen, doch seine Sinne waren noch ein bisschen betäubt, nur verschwommen konnte er die Gestalt eines... ja, eines Turaga ausmachen. Seine Maske kannte er aus seiner Erinnerung. Dieses Wesen Axonn hatte dieselbe Maske. Er sagt die Wahrheit ging es Jadekaiser durch den Kopf, entweder der Turaga konnte Gedanken lesen, oder seine Maske gab ihm die Fähigkeit dazu lügen zu entdecken. "Er ist ein Toa, er hat niemanden getötet... zumindest niemanden, der es nicht verdient hat." fuhr der Turaga fort.

"Wo bin ich?" fragte Jadekaiser verwirrt.

"Du bist ein einem Dschungel in der Nähe von Olda Nui. Die Dörfer in der Umgebung wurden von einer skrupellosen Bande von Mördern überfallen und sämtliche Bewohner getötet, nur wir nicht, da unser Dorf in den Baumkronen liegt und perfekt getarnt ist. Hier wohnen nur Matoraner des Pflanzenlebens, die perfekt getarnt waren und deshalb nicht gefunden wurden. Wir haben uns hier eine kleine Zivilisation aufgebaut und wollen nur in frieden gelassen werden. Also geh am besten und verrate niemandem, was du hier gesehen hast." sagte der Turaga.

"Ich respektiere euren Wunsch, oh waiser Turaga. Ich weiß, wie es ist von der Welt missverstanden zu werden und sich zu wünschen, alleine im Universum zu sein. Ich werde niemandem etwas sagen, aber in welcher Richtung liegt Olda Nui?" fragte Jadekaiser. Der Turaga atmete erleichtert auf und zeigte in eine Richtung. "Ich wünsche euch ein schönes Leben. Sagte Jadekaiser und schleppte sich davon.

Kapitel 8: Mörder[]

Die Augen leuchteten grün. Es war ein tiefes grün, unergründlich - wunderschön. Augen, in denen man sich verlieren konnten. Augen, die man nicht oft sah. Augen, hinter denen der pure Wahnsinn steckte, denn das Gesicht, das zu den Augen gehörte, gehörte einer Kreatur, die eine Vergangenheit hatte, die sich niemand ausmalen könnte. Hinter diesen grünen Augen befand sich ein Verstand, der nur auf das Töten ausgerichtet war. Ein cleverer Verstand, der es verstand seine Pläne in die Tat umzusetzen. Manche hielten ihn für Krank, doch er selbst hielt sich für ein Genie. Niemand wusste, wie alt er wirklich war, nichtmal er selbst wusste es, und es war ihm auch egal. Er lebte, doch er war gefangen. Doch wie sollte man ein Wesen aufhalten, das nichtmal vor dem Großen Geist halt macht? Nun begann es sich zu erheben und die Felsbrocken zu bewegen. Er befreite sich mit purer körperlicher Kraft, als wären die Felsbrocken, die auf ihm lagen, nicht mehr als Laub, das in einer bestimmten Zeit im Jahr von den Bäumen fällt. Er war Kankroka, ein Kaldri, und er war wütend. Auch die anderen Kaldri befreiten sich nun. In damaligen Zeiten waren die Kaldri eine große Spezies gewesen, die sich durch ihre beinahe unzerstörbarkeit auszeichnete, angeführt von sechs Wesen verschiedener Spezies. Durch einen furchtbaren Krieg war die Spezies ausgelöscht worden, bis auf eben diese sechs Anführer, die durch ein schreckliches Bündnis entkommen konnten. Und dieses Bündnis reichte bis in die Gegenwart. Nun standen die Kaldri wieder aufrecht, sie hatten eine Mission, doch das hieß nicht, dass sie auf ihrem Weg keinen Spaß haben durften. "Entweder hasst uns die Natur, oder jemand ist uns gefolgt." sagte Isoteri, einer der sechs Kaldri.

"Das war nicht die Natur, seht euch die Felsen an, überzogen mit Pflanzen. Es sieht aus, als hätte uns jemand angegriffen - jemand, der die Kraft hat, Pflanzen wachsen zu lassen!" schrie Pridak. Dabei sah er Espann an, einen ehemaligen Toa des Pflanzenlebens, der einst in dem ersten Toa-Team diente, das es jemals gab. Während eines Kampfes gegen eine Horde von wilden Zyglak, verschwand er und wurde für tot erklärt. In Wirklichkeit hatte er allerdings überlebt und ließ sich auf einer Insel nieder, wo er ganz alleine war und nach und nach seinen Verstand verlor. Er wurde ein skrupelloser Mörder und wurde schließlich von den Kaldri aufgenommen. Doch dies war noch lange nicht das Ende der Geschichte. Eine Verstrickung von Umständen führte dazu, dass er bei einem Kampf mit einem Toa-Team unansehnlich verkrüppelt wurde. Diese schweren Verkrüppelungen sorgten auf irgendeine Weise dafür, dass Espann seine Elementarkräfte nicht mehr benutzen konnte.

"Warum starrst du mich so an?! Du weißt, dass ich keine Macht mehr über das Element des Pflanzenlebens habe! Die Toa Resera haben mir dieses Fähigkeit genommen!" schrie der ehemalige Toa außer sich.

"Aber wer hat uns dann verfolgt?" fragte Mastok, ein Rahi-Experiment der Bruderschaft, das jedoch fehlschlug. "War das eine Falle von Teridax?" fragte die weibliche Kreatur mit ihren leuchtend orangenen Augen und dem langen Stachel im Gesicht, mit dem sie Lebensenergie aussaugen konnte.

"Nein! Teridax hat uns einen Auftrag gegeben, er würde es nicht wagen uns zu vernichten." sagte Kankroka und sah den Rest der Gruppe an. Dabei fiel ihm Silika auf, ein schwarz gepanzertes Wesen. Diese Art von Roboter war der Protoyp der Vahki-Schutztruppen von Metru Nui gewesen, wurde jedoch verworfen, da seine Sinne zu ausgeprägt waren und es einige Systemfehler gab. Die Silika wurden alle ausgelöscht, bis auf diesen einen, da dieser einen eigenen Verstand entwickelte und von der Insel floh. Wenn Silikas Sinne mal wieder etwas aufgenommen hatten, hatte er ab und zu aussetzer. Allerdings funktionierten seine Sinne nur, wenn er genau wusste, dass etwas nicht richtig war.

"Wir werden beobachtet. Ganz in der Nähe haben sich drei Matoraner versteckt. Matoraner des Pflanzenlebens!" schrie der Vahki-Vorgänger und begann die genaue Position der Beobachter zu orten. Die anderen Kaldri taten immer noch so, als würden sie sich unterhalten, damit die Beobachter nicht merkten, dass Silika versuchte sie auszumachen.

* * *

"Es tut mir leid, oh waiser Turaga. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Toa gesehen." versuchte sich der Matoraner des Pflanzenlebens zu rechtfertigen, der vor einigen Minuten noch versucht hatte einen Toa des Eises - Toa Jadekaiser - zu töten. "Er sah so ähnlich aus wie diese Mörder und deshalb hielt ich ihn für einen von ihnen."

"Es kommt nicht immer darauf an, wie man aussieht. Die Geschichte hat uns einiges gelehrt und genau deshalb haben wir uns hierher zurückgezogen, wo uns niemand finden kann. Die Welt da draußen ist gefährlich, doch es gibt ab und zu einige Lichtblicke. Die Toa versuchen das Leben, das da draußen stattfindet, lebenswert zu machen und wir sollten ihnen dankbar sein." sagte der Turaga, der dem fremden Toa den Weg nach Olda Nui gezeigt hatte.

"Was war das?" fragte der Matoraner plötzlich, als er ein lautes Geräusch hörte. Er blickte sich um und erschrak. Die Leiche eines Spähers des Dorfes lag direkt hinter ihm auf dem Ast. Es dauerte nicht lange, bis auch die zweite Leiche folgte und auf dem toten Körper des ersten Spähers landete. Der Turaga sah nach unten. Am Fuß des Baumes standen sechs ekelerregende Wesen und warfen die Leichen auf den Baum, auf dem sich das Hauptbaumhaus des Dorfes befand.

"Dachtet ihr, ihr könntet unserer kleinen Wanderung entgehen?" fragte Isoteri, der rote Kaldri, der nie viel über seine Vergangenheit berichtet hatte. Er war sehr zurückgezogen und liebte es seinen Opfern zu erzählen, auf welche bestialische Art und Weise er sie töten wollte. Nun begannen die sechs Kreaturen den Baum hochzuklettern. Der Turaga benutzte seine abgeschwächten Elementarkräfte, um ihnen dies zu erschweren.

"Du weißt, was zu tun ist." sagte er zu dem Matoraner. Dieser nickte kurz und trommelte dann die Verteidigung des Dorfes zusammen. Der Turaga lief so schnell er konnte in das Baumhaus, in dem sich ein Suva befand und suchte nach seinem Rhotuka-Werfer. Er hörte, wie draußen ein Krieger nach dem anderen den Kaldri zum Opfer fiel. Diesen Tag hatte der Turaga sein Leben lang gefürchtet, doch nun war er gekommen. Ein Schatten verdunkelte den Eingang des Baumhauses. Der Turaga drehte sich um und sah in das hässliche Gesicht von Isoteri.

"Habt ihr wirklich gedacht, dass ihr uns angreifen könnt, ohne bestraft zu werden?" fragte die Kreatur zornig.

"Wir haben niemanden angegriffen. Wir halten uns von den Problemen des Universums fern." sagte der Turaga. Isoteri packte den Turaga an der Kehle.

"Wir wurden eindeutig durch Elementarkräfte angegriffen und nur du hast im Umkreis von mehreren Kio die Kraft solche zu benutzen, also haben wir doch unseren Schuldigen!" schrie Isoteri und schüttelte den Turaga.

"Ich habe nichts getan!" beteuerte dieser.

"Und wer war es dann?!"

"Der Toa..." keuchte der Turaga. "Ein Toa war hier. Er wollte den Weg nach Olda Nui wissen." schrie der Turaga.

"Ah... jetzt kommen wir der Sache schon näher... Ein Toa war also hier. Weißt du, Turaga, was mich an der Spezies der Matoraner am meißten fasziniert?" fragte Isoteri. "Als Matoraner beten sie Mata Nui an und leben nach seinen Tugenden. Ihr Ziel ist es Mata Nui zu dienen, wahlweise sogar als Toa. Und wenn sie dann Toa werden, benutzen sie ihre Kräfte, um stellvertretend für Mata Nui zu handeln und die Matoraner zu beschützen. Dabei verlassen sie sich auf die waisen Turaga und vertrauen ihnen... aber du bist der eindeutige Beweis, dass das ein Fehler ist. Du hast diesen Toa verraten und bist nun für seinen Tod verantwortlich. Du hast gegen eine der drei Tugenden verstoßen, gegen die Einigkeit, und jeder Verstoß muss bestraft werden." sagte Isoteri. Er ließ den Turaga hart zu Boden fallen und schloss die Tür des Baumhauses von Innen. "Wir beide... werden richtig viel Spaß haben!"

Kapitel 9: Schicksal[]

Toa Tuyet war erschöpft, erschöpft und müde. Müde von dem, was sie gesehen hatte. Müde von all dem Leid, all dem Tod und all der Hoffnungslosigkeit. Es gab keine Aussichten darauf, Lhikan zu befreien, ohne gleichzeitig Teridax auf das Universum loszulassen. Manchmal müssen wir verzichten, wir können nicht immer nur an uns denken. dachte Tuyet, während sie lief. Sie lief nur langsam, denn sie hatte keine Kraft mehr in den Beinen. Zu lange war sie schon unterwegs und zu lange hatte sie überfallene Dörfer durchsucht, in der Hoffnung noch einen überlebenden Matoraner zu finden, doch sie hatte keinen Erfolg. Tuyet setzte sich auf den kalten Boden und vergrub das Gesicht in den Händen. Olda Nui, das war der Plan gewesen, vielleicht sollte sie sich einfach daran halten. Tuyet wusste überhaupt nicht, wo sie war oder wohin sie gehen sollte. So beschloss die Toa des Wassers sich erst auszuruhen. Ihr Kopf sank immer tiefer in ihren Schoß und schließlich schloss sie ihre Augen.

* * *

Kailani war immer noch schockiert von dem, was sie gesehen hatte, doch vor allem, was sie gehört hatte. Ihr war klar, dass sie Olda Nui retten musste, doch wie? Sie kannte sich auf dem Südlichen Kontinent nicht aus und Olda Nui war, im Vergleich zur Größe des Kontinents, winzig. Planlos irrte sie in der Gegend umher. Es fing bald an zu dämmern, doch Kailani dachte nicht daran, sich einen Platz zum schlafen zu suchen. Sie war zu sehr darauf fixiert die Bewohner der Metropole zu warnen, doch die Stadt war nirgends zu sehen. Es blitze und die Dunkelheit war für eine Sekunde taghell. Kailani erschrak, es sah so aus, als ob eine Gestalt in der Ferne gestanden hatte. Es blitzte erneut, doch dieses Mal erkannte Kailani nichts. Der Donner, der auf den Blitz folgte, war so laut, dass Kailani erschrak, doch viel Zeit blieb ihr nicht, sich zu erholen, denn sie wurde von der metaphorischen Faust eines Riesen niedergestreckt.

* * *

Jadekaiser stöhnte vor Schmerzen. Seine Beine hatten ihn nie so lange getragen, wie sie es in den vergangenen Stunden getan hatten. Er war noch nie so viel am Stück gerannt, doch er konnte nicht damit aufhören. Endlich hatte er herausgefunden, in welcher Richtung Olda Nui lag. Er musste die Stadt erreichen, bevor ihr etwas zustoßen konnte. Die Erschöpfung überkam Jadekaiser , dazu kamen noch die kleineren Verletzungen, die er von den vorigen Ereignissen davon getragen hatte. Der Toa Olda des Eises blieb plötzlich wie eingefroren stehen, allerdings nur für eine Sekunde, bevor er bewusstlos umfiel.

* * *

"Sie wissen, wohin sie müssen, wissen aber nicht, wie sie dort hinkommen." sagte das stark gepanzerte Wesen und sah seine Begleiter an.

"Nun ja, einer von ihnen weiß es." erwiederte die Gestalt rechts von ihm.

"Deshalb bin ich froh, kein Toa zu sein. Ich weiß genau, was mein Ziel ist und lasse mich nicht so einfach durch Umstände von Außen beeinflussen. Diese drei Toa erfüllen genau die Vorurteile, die ein Makuta gegen sie haben könnte. Sie setzen ihre Bestimmung vor alles andere, achten darauf, ständig Treu gegenüber Mata Nui zu sein und zusammen zu arbeiten. An sich ist daran nichts verwerflich, doch manchmal können wir keine Rücksicht nehmen, um ein größeres Ziel zu erreichen." meldete sich der Dritte zu Wort.

"Was du da redest ergibt keinen Sinn. Es dreht sich alles um Mata Nui, sonst wären diese Toa nicht so verrückt, sich solchen Gefahren auszusetzen." sagte die muskulöseste Gestalt von den dreien. "Sie sind auf dem richtigen Weg, sie brauchen nur etwas Hilfe." sagte der muskulöse Krieger namens Axonn.

"Du hast recht, a..." sein Gegenüber wurde von einem blau-gold gepanzerten Wesen namens Brutaka unterbrochen.

"... aber es ist nicht unsere Aufgabe sie ständig zu beobachten und darauf zu achten, dass sie den richtigen Weg einschlagen. Mata Nui hat ihnen eine Bestimmung gegeben, die niemand kennt. Wieso sollten wir also darüber bestimmen, ob der Weg, den sie gehen, der richtige ist?" fragte Brutaka.

"Das können wir nicht wissen, aber unsere Anführerin... sie kann sich in die Toa hineinversetzen." sagte der dritte, ein Toa des Lichts namens Nion.

"Ich bin trotzdem der Meinung, dass es ein Fehler ist. Die Toa Olda müssen ihre Bestimmung selber suchen, genau wie wir unsere Bestimmung erfüllen müssen." antwortete Brutaka.

"Ach, Brutaka, und was ist denn unsere Bestimmung? Wir sind in einer Organisation, die Mata Nui dient. Es ist unsere Bestimmung das zu tun, was für den Großen Geist am Besten ist. Wir befinden uns im Krieg und die Toa Olda sind der Schlüssel zum Sieg... naja, wenigstens sind sie ein Teil des Ganzen." erklärte Axonn.

"Denkst du etwa, dass ich das nicht wüsste. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das unvermeidliche eintritt. Wir müssen dafür sorgen, dass das Universum ganz bleibt. Eine schwere Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Es ist alles geplant, hoffen wir nur, dass die Umsetzung auch funktioniert." erwiederte Brutaka.

"Gut, dann lasst sie uns nach Olda Nui bringen." entgegnete Nion. Die drei Krieger nickten sich gegenseitig zu und ihre Wege trennten sich. Axonn machte sich auf den Weg zu der schlafenden Tuyet, Brutaka schlug Kailani nieder und Nion transportierte den bewusstlosen Jadekaiser. Es dauerte nur eine Stunde, bis die drei Krieger wieder vereint waren. "Brutaka, du weißt, was zu tun ist." Der Riese nickte und aktivierte seine Maske der Dimensionsportale. Nur einen Augenblick später standen sie, die drei Toa tragend, vor den Stadttoren von Olda Nui.

"Ah gut, alles verläuft nach Plan." sagte Axonn, als er sah, dass die Stadt in Flammen stand." Die Krieger setzten die Toa ab und verschwanden wieder durch ein Dimensionsportal.

Kapitel 10: Stadt des Wahnsinns[]

"Ich weiß zwar nicht, wie wir hier hergekommen sind, oder wer uns hier hergebracht hat, aber alleine können wir das nicht schaffen!" schrie Toa Tuyet, die ihr bestes tat, um Jadekaisers Rücken zu decken. Dieser war in diesem Moment allerdings damit beschäftigt seine Elementarkräfte zu bündeln und konnte Tuyet deshalb nur mit einem Ohr zuhören. "Wir müssen uns zurückziehen!" fuhr die Toa des Wassers fort.

"Wir müssen uns zuerst um Kailani kümmern, sie bewegt sich nicht mehr!" entgegnete Jadekaiser, während er herumwirbelte und tausende von scharften Eissplittern auf das Rathaus von Olda Nui schoss. Die sechs Gestalten, die auf den Mauern standen, wurden regelrecht beschossen und zogen sich in das Rathaus zurück. Als die Feinde nicht mehr zu sehen waren, rannte Jadekaiser zu der bewusstlosen Kailani.

"Pass auf, Jadekaiser!" schrie Tuyet und zeigte auf eine brennende Kanoka-Disk, die mit hoher Geschwindigkeit auf den Toa des Eises zuflog. Die Toa Olda des Wassers reagierte blitzschnell und sendete der Disk einen starken Wasserstrahl entgegen. Jadekaiser hob Kailani auf seine Schultern und die Toa Olda rannten in Richtung Stadt. Die Stadt war nicht wiederzuerkennen. Jadekaiser versuchte so gut es ging die Zerstörung zu ignorieren, doch wo einst prunkvolle Springbrunnen aus metallener Protodermis standen, waren jetzt nur noch Haufen aus eingeäscherter Materie. Weit und breit waren keine Matoraner zu sehen. Tuyet hustete stark und stütze sich an einem, aus einem eingestürzten Haus ragenden Balken ab.

"Geh nur weiter, die heiße Asche, die hier durch die Luft fliegt, brennt wie Feuer in meinen Wasser-Lungen." sagte Tuyet.

"Ich lasse dich nicht zurück, Tuyet! Wir haben uns schon einmal getrennt, aber diesen Fehler werden wir nicht wiederholen, wir sind ein Team bei Mata Nui!" schrie Jadekaiser.

"Aber was ist unser Plan?" fragte die geschwächte Toa.

"Wir bringen Kailani erst in Sicherheit. Über den Rest können wir uns später Gedanken machen!" entschied der Toa Olda des Eises. Tuyet hinkte Jadekaiser hinterher, der entschlossen auf die Außenbezirke von Olda Nui zulief. Es dauerte eine Weile, doch schließlich hatten sie eine Felsengegend erreicht. "Hier in der Nähe, müsste es irgendwo sein." sagte Jadekaiser.

"Was muss hier sein?" fragte Tuyet, der es nun wieder leichter fiel zu atmen, da die Zerstörung in den Außenbezirken nur minimal war.

"Kurz nachdem ich Metru Nui verlassen hatte und hier auf der Insel angekommen war, wurde ich von einem finsteren Wesen angegriffen. Mehr tot als lebendig konnte ich mich in diese Gegend hier zurückziehen und fand eine Höhle, in der ich mich verstecken konnte. Diese Höhle hat mein Leben gerettet und nun wird sie auch Kailanis Leben retten." antwortete Jadekaiser. Nur kurz mussten die beiden Toa nach der Höhle suchen, die so gut versteckt war, dass man sie beinahe nur finden konnte, wenn man wusste, dass sie überhaupt dort war.

"Wie hast du diese Höhle gefunden, sie liegt inmitten einer großen Schlucht und viele Meter unter uns." fragte Tuyet.

"Ich dachte, dass es besser wäre mich selbst zu töten, als von einem Dunklen Jäger getötet zu werden und deshalb ließ ich mich in diese Schlucht fallen, aber ich bin dann in dieser Höhle gelandet und habe geschafft zu überleben. Der Toa des Eises beendete seine Geschichte und erschuf eine Art Eistreppe, die die beiden Toa bis zum Höhleneingang führte. Kailani lag immer noch reglos auf Jadekaisers Schulter. Tuyet sah nach unten. Die Schlucht war so tief, dass sie ihr Ende gar nicht sehen konnte.

"Beeil dich, das ganze ist mir nicht geheuer..." flüsterte die blau gepanzerte Kriegerin.

"Mach dir keine Gedanken, das hier ist der sicherste Ort auf dem ganzen Kon..." Jadekaiser hielt inne und spitzte die Ohren. Irgendetwas hatte er gehört, doch was? Plötzlich hörte er es erneut. Er wandte sich um und sah in das erstarrte Gesicht von Tuyet. Diese sah immer noch nach unten in die Schlucht, als sich ihre Augen plötzlich weiteten.

"Schnell in die Höhle!" schrie sie. Ohne nachzudenken, rannte Jadekaiser los. Als er nach genug am Höhleneingang war, sprang er von der Treppe runter und in die Höhle hinein. Nun bewegte sich auch Tuyet, als sie den Umriss erkannte, der mit hoher Geschwindigkeit aus der Finsternis hervorschoss. Die Toa Olda des Wassers rannte so schnell sie konnte, allerdings nicht schnell genug, denn das geflügelte Wesen brach durch die Eistreppe und zerstörte sie. Tuyet sprang von der Treppe in Richtung Höhle, doch sie war noch zu weit von ihr entfernt. Jadekaiser konnte sie gerade noch am Handgelenk packen.

"Tuyet, lass nicht los!" schrie Jadekaiser und versuchte sie in die Höhle zu ziehen. Das unbekannte Wesen machte kehrt und flog wieder auf Tuyet zu, diese schleuderte der Kreatur einen Wasserstrahl entgegen, der die Kreatur durch die Luft und gegen eine Felswand schleuderte. Mit einem lauten Aufschrei nahm das Wesen wieder Kurs auf Tuyet. Die rasiermesserscharfen Klingen an ihren Beinen waren auf die Toa des Wassers gerichtet, bereit sie in mehrere kleine Stücke zu zerteilen. Plötzlich fiel es der Kreatur schwer zu fliegen, als sie begriff, dass ihre Flügel eingefroren waren. Sie verlor die Konrtolle und stürzte in die Tiefe. Tuyet und Jadekaiser nutzten diesen Absturz, und der Toa des Eises zog seine Schwester in die Höhle.

"Es ist noch nicht vorbei..." sagte Tuyet und nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, verdunkelte sich der Höhleneinang, die Kreatur war wieder da. Sie öffnete ihren Schnabel und machte sich bereit die Höhle mit Feuer zu füllen, doch plötzlich hielt sie inne. Einen Moment flog sie bewegungslos in der Luft, bevor sie einfach wegflog. Tuyet und Jadekaiser sahen aus der Höhle hinaus und sahen nur, wie das Wesen zielstrebig in der Ferne verschwand.

Epilog[]

Nach Stunden des Wartens war Kailani noch immer nicht erwacht. Seit der Begegnung mit dem fliegenden Wesen hatten Jadekaiser und Tuyet nur wenige Worte miteinander gewechselt. "Was war das für ein Rahi, soetwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen." sagte Tuyet. Jadekaiser sah sie kurz an.

"Das war kein Rahi, Rahi sehen anders aus, Rahi verhalten sich anders. Das war etwas, das viel älter ist als die Rahi, die wir kennen. Aber was ist es?" fragte sich der Toa des Eises. Tuyet konnte ihm keine Antwort geben und fragte stattdessen nach etwas, das sie schon seit Stunden beschäftigte.

"Was werden wir jetzt tun?" fragte die Toa des Wassers. "Die wichtigste Stadt des Kontinents wird von sechs grausamen Wesen kontrolliert. Wir können das nicht länger zulassen, wir müssen handeln." sagte Tuyet.

"Du hast recht... machen wir uns auf den Weg."

"Aber Jadekaiser, allein haben wir keine Chance." erwiederte Tuyet.

"Vielleicht haben wir das nicht, aber das sollte einen wahren Helden nicht davon abhalten für seine Überzeugung zu kämpfen." sagte Jadekaiser.

"Und was sollten wir deiner Meinung nach tun?" fragte Tuyet.

"Jetzt, meine liebe, jetzt klettern wir."

Erfahre wie es mit den Toa Olda weitergeht in: Südlicher Kontinent in Gefahr

Charaktere
[]

Toa Olda
Toa Hagah
Kaldri
Orden von Mata Nui
Andere


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